Update 03.4 Value Proposition Canvas und Lean Canvas authored by Nadine Bisswang's avatar Nadine Bisswang
Die Value Proposition bzw. das Nutzenversprechen beschreibt den Mehrwert einer Dienstleistung oder eines Produktes für einen Kunden. Mit der Value Proposition wird die Frage beantwortet: **Welches Problem des Kunden wird durch das Produkt/ den Service gelöst?**
_**"Customers don't buy products. They hire them to do a job."**_ - Clayton Christensen (Prof. Harvard University)
**Das Value Proposition Canvas ist in zwei Bereiche eingeteilt:**
- Auf der _rechten Seite_ wird ein Kundensegment und dessen Bedürfnisse adressiert (für diesen Hackathon: 1) Das Kundensegment „Remote-Studierende“ und 2) „Professor/in“)
- Auf der _linken Seite_ wird die Value Proposition aufgezeigt und es wird das Produkt/ der Service zur Adressierung der Bedürfnisse/ Customer Jobs definiert <br>
(vgl. Digitaleneuordnung.de (2022), Osterwalder/ Pigneuer 2014))
# Das Customer Profile
Das Kundensegment (rechte Seite des Canvas) beschreibt eine spezifische Zielgruppe in strukturierter und detaillierter Weise. Der Kunde wird hier über "Customer Jobs", "Gains" und "Pains" spezifiziert.
- **Customer Jobs** sind die Aufgaben, die der Kunde (z.B. der Professor) zu erledigen hat. Diese Aufgaben adressieren die Bedürfnisse des Kunden und werden in funktionale, soziale und emotionale Aufgaben unterteilt. Unser Kundensegment "Professor/in" hat beispielsweise die Aufgabe die Vorlesung zu halten (funktionaler Job) und Fachwissen weiterzugeben (sozialer Job). Zudem möchten die Professoren eine gleichwertige Einbindung von Remote- und Präsenz-Studis ermöglichen.
- **Gains** beschreiben den konkreten Nutzen, den Kunden suchen oder die konkreten positiven Ergebnisse, die der Kunde erreichen will. Beispielsweise möchten die Professoren den Studierenden eine ortsunabhängige Teilnahme an Lehrveranstaltungen ermöglichen.
- **Pains** beschreiben Hindernisse, als auch Frustrationen, die der Kunde bei der Erledigung seiner Aufgaben (Jobs) erlebt. Im Falle des Kundensegments "Professor/in" wird die Interaktion mit den Remote-Studierenden dadurch erschwert, dass keine sichtbare Reaktion von den Remote-Studis vorliegt (z.B. bei Fragen). Die Professoren müssen selbst z.B. regelmäßig den Meeting-Chat überprüfen, falls der Studierende eine Frage in den Chat schreibt und nicht über das Mikrofon die Frage stellt. <br>
(vgl. Digitaleneuordnung.de (2022), Osterwalder/ Pigneuer 2014))
# Die Value Proposition
Das Gegenstück zu den Bedürfnissen/ zu erledigenden Aufgaben des Kunden ist die Value Proposition. Auf Basis der Beschreibung der Erwartungen und Bedürfnisse des Kunden (rechte Seite), wird anschließend auf der linken Seite des Canvas eine mögliche Lösung skizziert.
- **Gain Creators** beschreiben, wie die "Gains" realisiert oder verstärkt werden können. Beispielsweise wird die flexible Teilnahme an der Vorlesung durch die aktive Integration von Remote-Studierenden in Hybridlehrveranstaltungen ermöglicht.
- **Pain Relievers** adressieren und reduzieren die beschriebenen "Pains". Um das Problem zu lösen, dass keine sichtbare Reaktion von Remote-Studis vorliegt könnte ein im Vorlesungsraum ersichtliches Hinweis-Signal bei Fragen/ Nachrichten helfen (z.B. über ein Display/ eine Lampe).
- **Produkte und Services** synthetisieren die Gain Creators und Pain Relievers. Auf Basis der Gain Creators und Pain Relievers wird letztendlich die Produkt-/ Leistungsidee entwickelt. Im Falle des vorliegenden Hackathons könnte ein Scrollbot die Repräsentation eines Remote-Studierenden im Vorlesungsraum ermöglichen. Zudem könnte eine Webanwendung es den Remote-Studis ermöglichen, ihre Reaktionen mit Hilfe von Emojis auszuwählen, welche dann an den Scrollbot als physische Repräsentation gesendet werden. <br>
(vgl. Digitaleneuordnung.de (2022), Osterwalder/ Pigneuer 2014))
# Value Proposition Design: Kundensegment "Professor/in"
![VPC_Professor](uploads/d72f90a0b445673c5f0c5a542d6439ef/VPC_Professor.JPG)
# Value Proposition Design: Kundensegment "Remote-Studierende"
![VPC_Studierende](uploads/a2450c4f724ab673e950df2be9269424/VPC_Studierende.JPG)
# Lean Canvas
Die oberhalb beschriebene Value Proposition ist das zentrale Element eines Geschäftsmodells. Damit wurde der Nutzen bzw. Mehrwert, welcher den Kundensegmenten (Professoren und Remote-Studis) geliefert wird, beschrieben. Mit einem Business Model Canvas kann darauf aufbauend ein mögliches Geschäftsmodell für die beschriebene Lösung beschrieben und visualisiert werden. Maurya (2012) modifizierte das Business Model von Osterwalder und tauschte Bausteine des Business Models aus, um gerade in der Anfangszeit einer Unternehmensgründung (Startup) die Geschäftsidee auf die Probe zu stellen und das Potenzial dieser Idee anhand von Schlüsselfaktoren strukturiert zu evaluieren. <br>
Unsere Projektgruppe und die damit zusammenhängende Lösungsidee im Rahmen des IoT Hackathons ist im weitesten Sinne mit einem Startup vergleichbar. Demnach beschreiben wir unsere Geschäftsidee, basierend auf der Value Proposition und dem beschriebenen Problem (Kapitel 3.2) als auch der Lösungsidee (Kapitel 3.3), mit Hilfe eines Lean Canvas. Dieses Canvas beinhaltet 9 Felder, mit welchen die Geschäftsidee entwickelt, überprüft und auch weiterentwickelt werden kann.
Das nachfolgende Lean Canvas zeigt einen möglichen, ersten Geschäftsplan unserer Lösung. Hiermit kann die Lösungs- und die darauf basierende Geschäftsidee innerhalb dieses IoT Hackathons validiert werden.
**Quellen:** <br>
**Digitaleneuordnung.de (2022):** Value Proposition Canvas – Dein Leistungsversprechen entwickeln. URL: https://digitaleneuordnung.de/blog/value-proposition-canvas/#was-ist-eine-value-proposition <br>
**Maurya, A. (2012):** Running Lean: Iterate from Plan A to a Plan That Works <br>
**Osterwalder/ Pigneur (2010):** Business Model Generation: A Handbook for Visionaries, Game Changers, and Challengers <br>
**Osterwalder/ Pigneur (2014):** Value Proposition Design: How to Create Products and Services Customers Want
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